Nachteile von Lochstreifen

Lochstreifen sind im Umgang sehr umständlich:
• Es gibt häufig Bandsalat,
• gerissene Streifen müssen aufwändig zusammengeklebt werden und
• bei jeder Veränderung muß der gesamte Streifen neu gestanzt werden.

Zwar kann ein Teil des Lochstreifens herausgeschnitten und der zu verändernde Teil eingefügt werden. Allerdings setzt dies voraus, daß die entsprechende Stelle auf dem langen Band lokalisiert werden kann, was in der Praxis sehr umständlich ist.
Lochstreifen für frühe Computer

In den 1960er-Jahren sind Lochstreifen für Computer verwendet worden, allerdings in der Ausführung von 8-Kanal-Lochstreifen. Datenspeicher wie z.B. Diskettenlaufwerke und Festplatten waren damals noch nicht alltäglich und daher auch sehr, sehr teuer.

Für den Betrieb eines damaligen Computers wurden dabei mindestens drei Lochstreifen benötigt:
• Mit dem ersten Lochstreifen wurde das Betriebssystem in den Computer geladen,
• der zweite Lochstreifen enthielt das Anwendungsprogramm für den Computer und
• der dritte Lochstreifen enthielt die zu verarbeitenden Daten.

Die Datenausgabe erfolgte dann über einen Lochstreifenstanzer.
Lochstreifen für Fernschreiber

Eine nächste bedeutende Anwendung für Lochstreifen waren Fernschreiber, die nach dem ersten Weltkrieg entwickelt worden sind.

Als dann durch den steigenden Bedarf die Auslastung der Telegrafenleitungen gestiegen war, sind Fernschreiber mit Lochstreifenlesern und -stanzern ausgestattet worden. Der zu übertragende Nachrichtentext konnte so auf einem 5-Kanal-Lochstreifen vorbereitet bzw. gespeichert und anschließend gesendet werden. Dies war schneller, als den Text in Echtzeit getippt zu übertragen.
Erste Anwendung von Lochstreifen

Bereits im 18. Jahrhundert sind Lochstreifen für die Steuerung von Webstühlen, Klavieren und anderen Geräten verwendet worden.
Bezeichnungen Lochstreifen
Markeinführerung ~1950er Jahre
Produktende
Formfaktor • 5-Kanal-Lochstreifen (5-bit): 17,4mm breit
• 8-Kanal-Lochstreifen (8-bit): 25,4mm breit
Speichergrößen 5-Kanal-Lochstreifen
   • physisch 32 Zeichen codierbar
   • mittels Baudot-Codierung wird durch zwei spezielle
      Steuerzeichen zwischen zwei Codehälften
      umgeschalten, so dass dann 59 Zeichen codierbar sind
   • Einsatz hauptsächlich bei Fernschreibern

8-Kanal-Lochstreifen (8-bit): 25,4mm breit
   • physisch 256 Zeichen codierbar
   • Einsatz hauptsächlich in früher Computertechnik
   • 4000 Byte benötigten einen ca. 10 m langen Streifen
1950er Jahre / Lochstreifen
Datenspeicher Museum